Auch keine Investments sind Investments

Es ist schlicht nicht möglich, nicht investiert zu sein.

Oftmals fällt es Anleger*innen schwer, eine Investitionsentscheidung zu treffen. Diese wird gerne verschoben oder muss noch einmal überdacht werden. Was jedoch wirklich nie wahrgenommen wird, ist die Tatsache, dass die Entscheidung gegen eine Investition oder für eine Verschiebung derselben, ebenfalls eine Investitionsentscheidung ist. Es ist schlicht nicht möglich, nicht investiert zu sein. Man ist mindestens in Bargeld investiert, sollte dieses zu Hause unter dem Kopfkissen liegen. Besser, da sicherer, wäre da noch das Girokonto. 

Belässt man das Geld auf einem Giro- oder Tagesgeldkonto, so trifft man jeden Tag eine, wenn vielleicht auch unbewusste, Entscheidung für genau diese Form der Geldanlage. Und so einfach diese Entscheidung zu treffen ist, so verhängnisvoll ist sie auch. Zwar bleibt ein Betrag iHv 100.000 € nominal immer gleich hoch, der materielle Wert sinkt jedoch infolge der Inflation. Unterstellt man eine Inflationsrate iHv 3 % p.a., so beträgt die Kaufkraft von 100.000 € in 5 Jahren nur noch 86.261 € und in 10 Jahren lediglich 74.410 €. Ein Verlust von dann mehr als 25 %! Dieses „nicht entscheiden“ ist letzten Endes also doch eine Entscheidung, allerdings mit fatalen Folgen. Besser wäre es, ganz bewusst eine Entscheidung zu treffen, für welche Form der Geldanlage auch immer, und diese Entscheidung konsequent umzusetzen. Dann lassen sich auch schwere Börsenzeiten leichter überstehen.